Triennale IIIKärnten 2023

Grenzüberschreitendes interdisziplinäres Kunstprojekt

Andreas Zens

*1961 in Köln (D)
Lebt und arbeitet in Bonn (D)


"Eye 2 Eye" 2009 Collage 10,5 x 14,7 cm
Foto: Natasza Deddner

life material

Moderne Meinungsbildung geschieht auf der gesellschaftlichen und politischen Ebene, nicht selten durch die Medien aller Art gesteuert. Die intuitive Positionierung schwindet. Rationalität wird durch die en vogue Vorgaben ersetzt. Die aktuelle aussergesetzliche Reglementierung ersetzt die gedankliche Rationalität und falls diese zugelassen wird, bleibt sie latent.
Obwohl die Individualität propagiert wird, ist diese an aktuelle Konventionen gebunden, lässt somit keine uneingeschränkte Möglichkeit der individuellen Entfaltung zu. Die Komplexität des Individualismus, besonders auf der mentalen Ebene, wird ausser Acht gelassen.
Text: Natasza Deddner
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“

Immanuel Kant

 

Artist Statement

Unter dem vereinenden Thema „Die Einen sagen so, die Anderen so“ werden auf der Triennale 2023 „Schock“ 12 meiner Postkartencollagen aus den Jahren 2009-2023 ausgestellt. Diese stehen exemplarisch für das „Gesamtwerk“, welches ganz überwiegend in den Jahren versandt wurde und sein weiteres Dasein an Kühlschränken oder als Lesezeichen verbringt. Auch bei den hier ausgestellten Collagen sind einige in Kärnten entstanden; wo ich seit Jahren immer mal wieder zum Kurzurlaub bei Freunden am Wörthersee bin und mich hier inspirieren lasse. Daher auch mein Interesse, an „Schock“ mit zu wirken.

Allen Collagen ist gemeinsam, dass sie eine verspielte Form der Kunst sind. In erster Linie machen Sie Spaß; in der Entstehung, beim darauf bezugnehmenden Anschreiben an den Adressaten und schließlich beim Empfang durch ebendiesen. Die hier gezeigten Karten warten noch auf ihren passenden Einsatz; sitzen sozusagen noch auf der Bank.

Manche Motive waren naheliegend, wie etwa aus 2009 „Who has the fun, it`s always the man with the gun“ oder ein bisschen provozierend aus dem selben Jahr „Was guckst du?“. Allzu tiefenpsychologisch sollte man sie nicht deuten wollen. Einen negativ aktuellen Beziehungsstatus widerspiegelnd aus 2021 „Wieso sollte ich sein, wie du mich willst?“. Im Nachgang zu einem Gespräch mit einer Freundin über das Pro/Contra rasierter Männerkörper entstand in diesem Jahr „Suchen Sie was Bestimmtes?“ (Titel: SALE – „Haben Sie den auch rasiert?“ – Nein, nur das, was Sie hier sehen“). Diese Collage wäre eigentlich schon bei besagter Freundin gelandet, musste aber erst noch zur Triennale.