Triennale IIIKärnten 2023

Grenzüberschreitendes interdisziplinäres Kunstprojekt

Doris Libiseller

* 1965 in St. Georgen i. Lav. Kärnten (A)
Lebt und arbeitet in Pottenstein (A)

Re-Matamorphose

Metamorphose stellt den radikalen Wandel eines Wesens dar. In umgekehrten Prozess, der Re-Metamorphose, unterliegt dieser Wandel der Rückentwicklung und das Wesen kehrt zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Durch den aktuell rasanten gesellschaftlichen(*) Wandel, ist für einige Menschen nicht selten der Wunsch und fast eine infantile Sehnsucht nach einer Rückbesinnung gegeben. Zurück in den vertrauten Schutzraum, fernab der immanenten Negativität, der die Menschen ausgesetzt sind. 

Das gesellschaftliche Ungleichgewicht dominiert. Der Terminus der positivistischen Humanität, der auf der Rationalität und der Ethik fußt, kommt einer Abstraktheit gleich. Die Werke in der Ausstellung „Re-Metamorhose“ visualisieren diesen abstrakten Zustand auf unterschiedliche Weisen. 

Text: Natasza Deddner

(*) dem kapitalistischen System unterworfene Länder

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„Die Metamorphose ist das Prinzip der Gleichwertigkeit zwischen allen Naturen und der Vorgang, durch den diese Gleichwertigkeit hergestellt werden kann. Alle Gestalt, alle Natur kommt von anderen und ist dort gleichwertig. Jede von ihnen existiert auf derselben Ebene. Jede hat, was die anderen gemeinsam haben, aber auf unterschiedliche Weise. Die Variation ist horizontal“

Emanuele Coccia, 2021

Artist Statement

„Die Künstlerin verbindet den Ursprung menschlicher Gefühlswelten mit den verzweigten, vielgeschichteten Feldern der Natur. Das Handwerk der Keramikerin öffnet durch Formen, Schichten, Kolorieren, Brennen Zugänge zum Erleben, die künstlerische Sehkraft legt die Hintergründe offen. Amygdala, das sind jene Bereiche unseres Gehirns, die uns fürchten lassen, die uns Gefahren entdecken und einschätzen lassen, aber auch jene Bereiche, die für Erregung und Lust notwendig sind. Die Objekte der Künstlerin mit dem Titel „Amygdala“ – jeweils ein keramisches Objekt mit gefundenen Gespinsten – sind als Symbole für lebensbestimmende Ursprünge, Antriebe und Verbindungen lesbar, durchaus auch als Meditationen über das Leben und seine Spannungen“
Wolfgang Giegler