Triennale IIIKärnten 2023

Grenzüberschreitendes interdisziplinäres Kunstprojekt

Nina Göttfried

*1999 in Judenburg / Steiermark (A)
Lebt und arbeitet in Wien und Klagenfurt (A)

Re-Matamorphose

Metamorphose stellt den radikalen Wandel eines Wesens dar. In umgekehrten Prozess, der Re-Metamorphose, unterliegt dieser Wandel der Rückentwicklung und das Wesen kehrt zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Durch den aktuell rasanten gesellschaftlichen(*) Wandel, ist für einige Menschen nicht selten der Wunsch und fast eine infantile Sehnsucht nach einer Rückbesinnung gegeben. Zurück in den vertrauten Schutzraum, fernab der immanenten Negativität, der die Menschen ausgesetzt sind. 

Das gesellschaftliche Ungleichgewicht dominiert. Der Terminus der positivistischen Humanität, der auf der Rationalität und der Ethik fußt, kommt einer Abstraktheit gleich. Die Werke in der Ausstellung „Re-Metamorhose“ visualisieren diesen abstrakten Zustand auf unterschiedliche Weisen. 

Text: Natasza Deddner

(*) dem kapitalistischen System unterworfene Länder

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„Die Metamorphose ist das Prinzip der Gleichwertigkeit zwischen allen Naturen und der Vorgang, durch den diese Gleichwertigkeit hergestellt werden kann. Alle Gestalt, alle Natur kommt von anderen und ist dort gleichwertig. Jede von ihnen existiert auf derselben Ebene. Jede hat, was die anderen gemeinsam haben, aber auf unterschiedliche Weise. Die Variation ist horizontal“

Emanuele Coccia, 2021

Artist Statement

Wir leben in einem Jahrhundert, das durch zunehmende Krisen gekennzeichnet ist. Weltweit verbreitete und menschengemachte Schrecken wie Krieg, Diskriminierung, die breiter werdende Kluft zwischen Arm und Reich und daraus resultierender Machtmissbrauch sowie die sich ausbreitende Umweltzerstörung prägen unsere Gesellschaft und treiben sie langsam, aber sicher in den Ruin.

Daher ist es an der Zeit, die Augen zu öffnen und den Ursachen für unsere Probleme auf den Grund zu gehen. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen – für uns selbst und unsere Taten. Denn nur wenn jeder seinen Teil beiträgt, können wir die Welt rechtzeitig zu einem positiveren Ort verändern. 

Ich habe die Bilder zum Thema Schock gemalt, weil ich denke, dass es die ideale Gelegenheit ist, schockierende Missstände über Kunst anzusprechen. In diesem Sinne sehe ich mein Werk ebenso als künstlerischen Appell, gewaltfreie Konfliktlösungen, der Verbreitung eines integrativen und nachhaltigen Gedankenguts, umweltfreundlichen Innovationen und einem positiv geprägten Systemwandel, endlich mehr Raum zur Entfaltung einzuräumen.