Sevda Chkoutova
*1978 in Sofia (BGR)Lebt und arbeitet in Wien (A)
Auftaktveranstaltung – Ausstellung „Reflections of Shock“
Sei es körperliche Schockstarre, sei es innerliche Zerrüttung, Wut, Entsetzen oder Traurigkeit – die Gesichter, die Schock annehmen kann, sind zahl- und facettenreich. Im Rahmen der interdisziplinären Gruppenausstellung werden unterschiedliche Dimensionen von Schock betrachtet und sowohl die Auslöser als auch die Tragweite jenes Phänomens in den Blickpunkt gerückt.
Wie der doppeldeutige Titel suggeriert, zielt die Ausstellung, zum einen darauf ab, die Möglichkeit zu bieten, über Momente des Schocks zu reflektieren und zum anderen gesellschaftliche Gegebenheiten widerzuspiegeln.
Die heutige Zeit ist geprägt von schockierenden Ereignissen, weltweiten Krisen, sozialen Ungleichheiten und zahlreichen Veränderungen, bedingt durch den Klimawandel und die schnelllebige, kapitalistische Gesellschaft. So zieht „Reflections of Shock“ Verbindungen von Momenten des Schocks zu dringlichen Diskursen unserer Gesellschaft und eröffnet
Perspektiven auf den Konnex der pluralen Krise. Diese zieht sich von strukturalisierter sozialer Ungleichheit über drohende Umweltkatastrophen sowie den damit einhergehenden gesellschaftlichen Konsequenzen bis hin zu Krieg. Wo einige künstlerische Positionen inhaltliche Facetten aufgreifen und den Betrachtenden einen Reflexionsraum über jene bieten, wollen andere die rein kontemplative Betrachtung verunmöglichen und visuell schockieren, sodass Reaktionen am eigenen Körper erfahrbar gemacht werden.
Die Ausstellung hat sich nicht zum Ziel gesetzt, Lösungen der diskutierten Themen zu formulieren, sondern den Betrachtenden einerseits die Vielfältigkeit von Schock aufzuzeigen und andererseits selbst anhand unserer gesellschaftlichen Probleme zu schockieren.
Die interdisziplinäre Gruppenausstellung Reflections of Shock kuratiert von Paula Marschalek reflektiert zahlreiche Facetten von Schock und macht so auf die Tragweite des Phänomens aufmerksam. Manchmal braucht es einen Schock, um Erlebnisse realisieren und weitermachen zu können. Die künstlerischen Arbeiten nehmen verschiedene Aspekte thematisch auf, erzählen Geschichten über Kriege, Klimakrise, Gesellschaftsdynamiken bzw. -ungleichheiten sowie physischen Schockzuständen, und decken dabei ein Spektrum von Intim und Persönlichen bis zum Sozialen ab.
Paula Marschalek
Die Ausstellung war ein eigenständiger Beitrag zur Triennale 2023 und sollte die Veränderungen in dieser oft zitierten „Zeitenwende“ in Positionen aus der Kärntner Künstlerschaft und darüber hinaus präsentieren. Paula Marschalek hat sie in einem dynamischen Prozess mit dem künstlerischen Beirat gestaltet.