Sonja Capeller
* im 20 Jh in Villach (A)Lebt und arbeitet in Villach (A)
life material
Immanuel Kant
Artist Statement
„ein schock bilder“
60 postkartengroße tafeln, 5 x 12 bilder. die symbolik der zahl 12, wird in 5 themen aufgereiht. 12 apostel, 12 monate 12 sternzeichen, 12 stämme israels, 12 paläste asgards. die 60 durch einen alphanumerischen code verschlüsselten bilder, wurden von einem algorithmus generiert. der schock des bildenden künstlers, der durch eine KI ersetzt wird, der schock, als größenangabe für 60 stück. die von der KI generierten bilder, dem zufall des algorithmus geschuldet ohne korregierenden einfluß, werden in meiner homepage verstekt und können nur über die kennnummer sichtbar gemacht werden. sie haben keinerlei künstlerische bedeutung, sie sind da weil es möglich ist sie zu kreieren, das wort kreieren ist natürlich falsch, es sind zusammengestückelte daten die nicht weit weg sind vom datenraub. doch lernt nicht auch der mensch durch das nachahmen und kopieren?
die inflationere überflutung durch text- und bildergenerierende rechner werden unsere gesellschaft rassant verändern. wie wir mit diesen „tools“ zukünftig umgehen, mit oder ohne gestaltende normen, wird auf unser gesellschaft langfristig einwirken. wir stehen wieder an einem wendepunkt. ein schock bilder, die ich nicht zeigen möchte, deren existenz erst beim hinsehen entsteht, erinnern mich an physikalische diskussionen über die wahrscheinlichkeit. es ist unmöglich sich das ganze bild auf einmal anzusehen, nur die hinweise auf die bilder, daher existieren sie nicht. was für mich eine gewisse befriedigung ist. mein kreatives talent nutzt (mit technischer unterstützung von mag. dennis staats re.think consulting) eine KI die unglaublich viele andrere kreative talente benutzt…. ein schock?
„Ein Schock Bilder“
Oder: „Die große Kränkung“
Mein Spiel mit dem Wort „Schock“ ist meiner Irritation durch Text- und Bildgenerierende KIs zu verdanken. Ein Schock, war eine frühere Bezeichnung für 60 oder 5 x 12 Stück, manchmal, einfach viel mehr als ein Duzend. Eine Mengenangabe also. Der Schock, ein emotionaler Zustand, kann auch als Mengenangabe für eine Irritation gesehen werden. Eine sehr große Irritation. Eine Irritation die mich als Künstlerin befallen hat, bei der Vorstellung Bilder und Text kreierender Algorithmen.
Daraus wurde sozusagen „Ein Schock Schocks“
Ich habe einen Text- und einen Bilder kreierenden Algorithmus mit Texten zu fünf Themen mit je 12 Bildern gefüttert, und ohne weitere Vorgaben, weitere Parameter, dem Zufallsprinzip überlassend, die KI dazu Bilder entwerfen lassen. Diese Bilder wurden in meiner Homepage versteckt um diese zu finden wurden sie wiederum durch einen Algorithmus mit einem alphanumerischen Code verschlüsselt, dessen letzte 8 Stellen Sie hier in Weiß vor weißer Wand, ebenfalls versteckt, dennoch sehen können.
Ich habe zu den Themen der 12 Monate, den 12 Aposteln, den 12 Stämmen Israels, den 12 Sternzeichen und den 12 Palästen von Asgard recherchiert und mit der zusammengekürzten Recherche den Bildgenerator gefüttert. Dieser hat, limitiert durch zugewiesene Tageskontingente, über mehrere Tage sechzig Bilder ausgespuckt. Diese KI weiß nichts von der subtilen Verflechtung der Themen, wie nämlich die Stämme Israels mit den Sternzeichen, Asgards Palästen oder den 12 Aposteln zusammenhängen, weiß nichts von der tieferen Bedeutung wiederkehrender Kreisläufe, wegweisender Vorhersagen oder metaphorischer Geschichten. Die KI hat keine Ahnung von irgendwas und doch ist sie, so scheint es kreativ, sie schöpft aber nur aus dem schier unendlichen Datenreservoir anderer KünstlerInnen und deren Werken, und findet weltweit immer mehr Verwendung. Ein Schock für bildende Künstler, ein Kränkung für mich.
Ich habe meinen Schock über die aktuelle, inflationäre und qualitätsbefreite Bildgenerierung in 60 Bildern versteckt. Bilder die nicht existieren bis sie durch ihren Code aufgerufen werden. Sie schweben irgendwo im digitalen Äther herum. Die kreative Arbeit, wie aus einer Idee ein Bild, ein Werk, werden kann, als standardisierter Prozess. Ein Zufallsprojekt, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird. Alles das hat es in der Kunst gegeben und jetzt macht es eine KI für uns.
Was machen wir daraus?
Sonja Capeller
Wenn Sie die Bilder aufrufen wollen finden sie diese unter: https://tinyurl.com/ . . . . . . . .
und dem jeweiligen achtstelligen Code (z.B. https://tinyurl.com/2xcwpwkt )
Ps: Das Betrachten der Bilder geschieht in Eigenverantwortung, vor unerwünschten Wirkungen und Langzeitwirkungen wird gewarnt!
Einen schockmäßigen Dank an Mag. Dennis Staats ( Dennis Staats re.think Consulting), für die kompetente technische Unterstützung mit diversen Algorithmen und deren Handhabung.