Triennale IIIKärnten 2023

Grenzüberschreitendes interdisziplinäres Kunstprojekt

Portrait jenseits der Oberfläche: Einfangen eines Traumas in fünf audio-visuellen Szenen

30/6-5/08/2023
Künstlerhaus Klagenfurt

Künstler*innen

Friedrich J. Tragauer

Termine



Das Projekt

Friedrich J. Tragauer verwendet Spiegel als Symbol für Selbstreflexion und Wahrnehmung.

Der Künstler setzt in seiner aktuellen Arbeit auf Anamorphosen, die kunstgeschichtlich gesehen verzerrte Darstellungen von Bildern zeigen, die mit Hilfe von Spiegelzylindern perspektivisch sichtbar gemacht werden können. Anamorphosen, welche einen Spiegel zur Entschlüsselung des Bildinhaltes notwendig sind, werden als katoptrische Anamorphosen bezeichnet. Katoptrik ist wiederum die Lehre von der Reflexion des Lichtes an spiegelnden Oberflächen.

Anamorphosen entstanden im 16. Jhdt. als eine Variante der Zentralperspektive und werden nach denselben Gesetzen konstruiert. Die Zentralperspektive täuscht dabei Raum auf der Bildebene vor.

Die erste bekannte Anamorphose stammt von Leonardo da Vinci (ca. 1485). Mit dem Thema haben sich auch andere bekannte Künstler wie Hans Holbein dem Jüngeren mit der Arbeit „Die Gesandten“ (National Gallery in London) aus dem Jahr 1533 beschäftigt. Wegen der optischen Verzerrungen verwendete man damals die Technik auch in einem politischen, karikaturistischen und satirischen Zusammenhang. Seit dem Mittelalter kennt man diese Möglichkeit der Verschlüsselung von Botschaften und brachte es in vielen Kirchen Italiens zur Schau.

Der Inhalt:

Die Aufarbeitung eines realen, lebensbestimmenden Schockereignisses der betreffenden Person mit dem Künstler sind Grundlage dieser Ausstellungsreihe.

Die Ausstellung umfasst fünft Multimedia-Schaukästen mit eingebauten LED-Lichtsteuerungen und MP3-Playern, die eine traumatische Geschichte in gekürzten ein bis zwei minütigen Interviews wiedergeben. Die Probandin tritt unter einem Pseudonym auf. Die audio-visuelle Schau ist chronologisch aufgebaut: 1. Ursache, 2. Fixation, 3. Anschauungssache, 4. Therapeutisches und 5.

Berührung.

Die Arbeiten von F.J. Tragauer enthalten Rätsel, die es zu entziffern gilt. Aus der verzerrten horizontale Fotofolie, dem Spiegelzylinder und Licht ergibt sich ein erweitertes, künstlerisch entwickeltes Gesamtkonzept der Bildbetrachtung.

Oben genanntes Projekt ist Teil der Gemeinschaftsausstellung zusammen mit Petra Tragauer mit dem gemeinsamen Titel:

offene Fenster ermuntern am draußen Geschehenen teilzunehmen

 


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